Meeting Management

Walk and Talk: Bringen Sie Bewegung und Energie in Ihre Meetings

Bei Walking Meetings – Besprechungen im Gehen – handelt es sich um ein erfrischendes Konzept im Trend: Es bringt nicht nur mehr Bewegung, sondern nachweislich auch mehr Kreativität. Hier erfahren Sie, wie Sie davon profitieren.

Robert Mitson
Robert Mitson

Mit dem Aufkommen der Remote-Arbeit und der damit verbundenen Flexibilität haben sich Meetings weitgehend verändert: Unternehmen nutzen virtuelle und hybride Meetings in großem Umfang, infolgedessen entstehen neue Arten von Meetings. Ein Beispiel dafür sind Walking Meetings. 

Walking Meetings – auch Walk-and-Talk-Meeting oder Walk-and-Talk-Methode genannt – erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie Bewegung und Produktivität miteinander verbinden. Bei diesem Ansatz gehen die Teilnehmenden gemeinsam spazieren, während sie Geschäfte besprechen, Ideen sammeln oder ein Meeting leiten. Diese Art von Meeting hat nachweislich viele Vorteile, sowohl für den Einzelnen als auch für das Unternehmen als Ganzes.

Das vielleicht bemerkenswerteste Beispiel für Walk and Talk lieferte der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs. Er war berühmt dafür, dass er wichtige Diskussionen und Meetings abhielt, während er durch den Apple-Hauptsitz in Palo Alto spazierte. Jobs war der Meinung, dass ihm seine kreativsten Ideen beim Spazierengehen kamen. 

Auch bereits der Universalgelehrte Aristoteles nutzte diese Methode seinerzeit im antiken Griechenland.

Aktuell liegt Walk and Talk wieder im Trend, mit veränderten Rahmenbedingungen: Dank des technologischen Fortschritts können auch physisch weit voneinander entfernte Teams von der gleichen Energiequelle für ihre Meetings profitieren, indem sie Meetings beim Gehen abhalten. 

In diesem Artikel befassen wir uns mit Walking Meetings, damit Führungskräfte das volle Potenzial dieser ungewöhnlichen und vielversprechenden Meeting-Art entfalten können.

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Was ist ein Walk-and-Talk-Meeting? 

Bei Walk and Talk handelt es sich um ein Meeting, bei dem die Teilnehmenden zu Fuß gehen und miteinander reden, anstatt in einem Konferenzraum oder im Homeoffice zu sitzen. Der Grundgedanke ist, dass das Gehen zu neuen Denkweisen anregt und neue Ideen hervorbringt.

Walking Meetings können draußen oder drinnen stattfinden und allein oder in Gruppen abgehalten werden. Sie eignen sich besonders für Brainstormings, Problemlösungen oder informelle Besprechungen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Remote- und Hybrid-Meetings ist es zudem möglich, Besprechungen im Gehen virtuell zu veranstalten. 

 

Vorteile von Walk and Talk

Die Vorteile von Meetings im Gehen reichen von verbesserter Gesundheit bis hin zu erhöhter Produktivität. Zahlreiche akademische Studien weisen auf den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und kognitiver Funktion hin. Walking Meetings sind daher eine gute Möglichkeit, Besprechungen aufzuwerten und Innovationen zu fördern. 

Hier sind einige der wichtigsten Vorteile von Meetings im Gehen: 

 

Förderung der körperlichen Aktivität 

Einer der größten Vorteile von Meetings im Gehen besteht darin, dass sie die körperliche Betätigung fördern. Langes Sitzen kann sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken, gleichzeitig verbringen viele Menschen den Großteil ihres Arbeitstages sitzend am Schreibtisch. Vor diesem Hintergrund bietet die Walk-and-Talk-Methode die Möglichkeit, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen und das Risiko von Gesundheitsproblemen – wie Herzerkrankungen, Fettleibigkeit und Diabetes – zu verringern.

Es ist alarmierend, dass Remote Worker mehr sitzen als je zuvor. Darüber hinaus haben Untersuchungen ergeben, dass die Menschen im Durchschnitt an jedem Tag mehr sitzen als sie schlafen. Die Autorin Nilofer Merchant hat dies – und die Notwendigkeit von Walking Meetings – in einem vielsagenden TED-Talk hervorgehoben.1

 

Kognitive Leistungssteigerung

Neben den körperlichen Vorteilen können Meetings im Gehen auch die kognitiven Funktionen verbessern und die Kreativität fördern. Studien haben gezeigt, dass Gehen die Durchblutung des Gehirns steigert, was die Konzentration, die Problemlösungsfähigkeit sowie die Entscheidungskompetenz fördert. Dies ist insbesondere in der Arbeitswelt hilfreich, in welcher man in der Lage sein muss, klar zu denken und mitunter schnelle Entscheidungen zu treffen.

 

Verbesserte Gruppendynamik

Ein weiterer Vorteil von Walking Meetings besteht darin, dass sie zur Verbesserung der Gruppendynamik beitragen können. Durch sie entsteht eine entspanntere und informellere Atmosphäre als in Meetings im Sitzen, so dass es leichter fällt, sich zu öffnen und Ideen zu teilen. Dies kann zu einer besseren Kommunikation und Zusammenarbeit führen, wodurch schließlich auch bessere Ergebnisse entstehen. Einem HBR-Artikel liegt das Engagement bei Meetings im Gehen um mehr als 8 % höher als bei durchschnittlichen Besprechungen.2

 

Eine höhere Produktivität 

Durch die Walk-and-Talk-Methode können Meetings produktiver werden, da dank ihr ein Tempowechsel und eine Pause vom Sitzen im Stuhl da sind. Es ist erwiesen, dass eine sitzende Lebensweise die Produktivität hemmt, während Bewegung diese nachweislich steigert. Somit bieten Walking Meetings hervorragende Gelegenheiten, körperlich aktiv zu werden und gleichzeitig bessere Leistungen zu erzielen.

 

Nachteile von Walking Meetings

Natürlich gibt es auch einige potenzielle Nachteile von Walk and Talk. Zum einen sind Besprechungen im Gehen möglicherweise nicht für jeden geeignet. Menschen mit Mobilitätsproblemen können zum Beispiel nicht an Walking Meetings teilnehmen. 

Außerdem bietet sich das Gehen nicht für alle Meeting-Arten an – formelle Sitzungen scheiden in der Regel aus. Auch ist ein Meeting im Gehen nicht unbedingt das beste Format für eine Präsentation oder eine Schulung.

Darüber hinaus zeigt sich die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt: Denn bei mehr als fünf Beteiligten wächst die Gefahr der Gruppenbildung, so dass nicht ein gemeinsames Meeting stattfindet, sondern mehrere Besprechungen nebeneinander abgehalten werden. 

Zudem gibt es bei Walk and Talk einige zusätzliche Punkte zu berücksichtigen:

  • die Bereitschaft der Mitarbeitenden dazu

  • Wetter, Temperatur und Jahreszeit

  • die Eignung der jeweiligen Agenda für diese Meeting-Art

  • der Zugang zu Informationen

  • eine mögliche Dokumentation der Ergebnisse

  • die Route und die Geschwindigkeit beim Gehen

Doch insgesamt lässt es sich von Walkting Meetings – richtig eingesetzt – eindeutig mehr profitieren:

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und kognitiven Leistungen. Eben deshalb sind Meeting im Gehen ein so wirksames Mittel.

Wie Sie Walk and Talk effektiv gestalten

Walk and Talk ist eine gute Möglichkeit, sich zu bewegen und gleichzeitig wichtige geschäftliche oder arbeitsbezogene Themen zu besprechen. Um ein erfolgreiches Walking Meeting durchzuführen, sollten Sie folgende beiden Kernpunkte beachten:

  • Planen Sie das Meeting im Voraus und teilen Sie allen Teilnehmenden mit, dass es sich um eine Besprechung im Gehen handelt. Cedric X. Bryant, Präsident und wissenschaftlicher Leiter des American Council on Exercise, rät: "Informieren Sie die Meeting-Teilnehmenden im Voraus, damit sie sich entsprechend kleiden können. Wählen Sie einen ebenen Weg – idealerweise in einer ruhigen Gegend wie einem Park."

  • Legen Sie eine Agenda für das Meeting fest und halten Sie sich an diese. Walking Meetings sind eine gute Möglichkeit, die Monotonie herkömmlicher Sitzungen aufzulockern. Trotzdem ist es wichtig, konzentriert und produktiv zu bleiben. Achten Sie während des Meetings darauf, dass das Gespräch nicht abschweift. 

 

Kreativität und etwas Informalität gehören dazu

Um den Wert eines Walking Meetings voll auszuschöpfen, sollten Sie jedoch ein gewisses Maß an Informalität zulassen, damit die Teilnehmenden ihre Kreativität entfalten und das Format des Meetings voll ausschöpfen können. Daher sollten Sie als Meeting-Leitung zwar eine Struktur vorgeben, aber auch einen gewissen Handlungsspielraum zulassen. 

 

Holen Sie Feedback ein

Zu guter Letzt sollten Sie das Feedback zu Ihren Walk-and-Talk-Meetings einfangen:

  • Funktioniert dieses Format für Ihr Team? 

  • Was gefällt ihnen daran? 

  • Sollte es ein fester Bestandteil Ihrer ständigen Meetings werden? 

 

Walk and Talk: So verbessern Sie Ihre Meetings

Um das Beste aus Walking Meetings herauszuholen, ist es wichtig, im Voraus zu planen. Stellen Sie sicher, dass Sie eine klare Agenda für das Meeting haben. Zudem sollten alle Beteiligten wissen, was sie erwartet. Wählen Sie darüber hinaus einen Ort, der für sicher, leicht zugänglich sowie ruhig genug ist – berücksichtigen Sie auch das Wetter sowie mögliche Hindernisse.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Meetings zu Fuß eine gute Möglichkeit sind, die körperliche Aktivität zu fördern und die Kreativität zu steigern. Sie können auch dazu beitragen, die Teamdynamik zu verbessern und bessere Ergebnisse für Ihr Unternehmen zu erreichen.

Möchten Sie mehr über Meeting Management lesen?

1.Got a meeting? Take a walk”, N. Merchant, TED, 2013. 

2.How to Do Walking Meetings Right”, R. Clayton, C. Thomas, and J. Smothers, HBR, 2015. 

3.9 Ways to Squeeze in More Steps Every Day”, A. Haupt, TIME, 2023. 


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Robert Mitson
Robert Mitson
Über den Autor
Roberts Leidenschaft ist es, wertvolle Inhalte zu kreieren. Als English Content Specialist hilft er Führungskräften aus ganz Europa zu verstehen, wie jede ihrer Sitzungen zählt.